Infos
Titel: The Vegetarian
Andere Titel: Die Vegetarierin
Autor/in: Han Kang
Sprache: Englisch
Genre: human society, vegetarian diet
Verlag: Portobello Books
Seiten: 183
Preis: £ 8.99
Bände: Einzelband
Inhalt
Yeong-hye and her husband are ordinary people. He is an office worker, she is a dutiful wife. Their marriage is interrupted when Yeong-hye, seeking a more 'plant-like' existense, commits a shocking act of subversion: she refuses to eat meat. Thus begins a disturbing and thrilling psychological drama about taboo, desire, rebellion and fantasy.
Zum
Cover
Es
ist wohl eines der schönsten Covers, die ich je gesehen habe ... und
zwar ist es das Cover mit dem weissen Flügel und dem Dunkelrotem
Blatt im Hintergrund. Richtig aesthetic to look at!
Zum
Plot
Im
Vordergrund steht Yeong-hye, die plötzlich entschieden hat, sich
vegetarisch zu ernähren und als Pflanze zu leben.
Jedoch
wird im Buch mehrheitlich die Sicht von drei anderen Personen aus
beschrieben und wie sie die Veränderung von Yeong-hye aufnehmen. Das
Buch ist in drei Teilen getrennt. Im ersten wird es aus der Sicht von
Kim Yeong-hye's Ehemann geschildert. Im zweiten von dem Ehemann ihrer
Schwester In-hye, und im dritten aus der Sicht von In-hye.
Auch
wenn der Titel dieses Buches "The Vegetarian" heisst, liegt
der Schwerpunkt der Geschichte nicht nur um das Essensverhalten der
Protagonistin, sondern eher um die Gesundheit und Mentalität der
Person. Und wie sie sich sichtbar verschlechtert.
Mr.
Cheong, der Ehemann von Yeong-hye, ist mir so unbeschreiblich
unsympathisch wie es nur geht. Nur von der Art wie er seine Frau in
den ersten paar Seiten beschreibt, merkt man, dass sie ihm tief in
seinem Herzen eigentlich nichts bedeutet. Aber ich kann es ihm nicht
übel nehmen, er wollte ein unkompliziertes Leben und dann kam
plötzlich diese große Veränderung seiner Frau, das ihn überfordert
hat. Er tut mir auf eine Weise Leid, doch bin ich froh, dass ich in
den letzten 2/3 des Buches nicht mehr über in lesen musste, denn im
zweiten Teil ging es um den Ehemann von Yeong-hye's Schwester, dessen
Namen nicht genannt wurde. Er war jedoch auch nicht besser von der
Persönlichkeit her als Mr. Cheong ... vielleicht sogar auch
verrückter.
Er
ist ein graphic artist und hegt um Yeong-hye sexuelle Fantasien.
Welche mich nicht stören würden, wenn er nicht schon verheiratet
wäre und ein Kind hat. Es ist sichtlich, dass er und seine Frau
nicht mehr eine glückliche Ehe führen, dennoch bin ich nicht
einverstanden damit, dass er seine Frau fremdgeht. Was ich toll fand
waren aber seine Zeichnungen und die Art wie er so vernarrt damit
war, sie in die Realität zu verwandeln. Das Ende des zweiten Teiles
ist finde ich sehr überraschend ausgegangen (auf eine spannende
Art).
Im
dritten Teil geht es um In-hye, Schwester von Yeong-hye. Sie ist
einer der wenigen Protagonisten die mir wirklich gefallen haben neben
der Protagonistin. Ihre Situation in der sie war, tat mir wirklich
Leid und sie machte sich zu viele Sorgen und stand immer ihrer
Schwester bei, die immer mehr und mehr in ihrer eigenen Welt versank.
Sie und ihre Schwester sind einfach in die falsche Familie und
falsche Umgebung hineingeboren.
Im dritten Teil: Flaming Trees auf der Seite 162, Zeilen 4 - 12 merkt man wie sie an dem Gedanken leidet, ihr Leben so gelebt zu haben:
“The feeling that she had never really lived in this world caught her by surprise. It was a fact. She had never lived. Even as a child, as far back as she could remember, she had done nothing but endure. She had believed in her own inherent goodness, her humanity, and lived accordingly, never causing anyone harm. Her devotion to doing things the right way had been unflagging (...) she was nothing but a child who had never lived.”~In-hye
Kurz
gefasst sind alle drei Personen einfach unglücklich mit ihrem Leben.
Mr. Cheong findet Yeong-hye unausstehlich, In-hye's Mann steht auf
Yeong-hye, In-hye bleibt bei Yeong-hye's Seite und gibt sich schuld
das Yeong-hye seelisch und geistig krank geworden ist.
Yeong-hye
wiederum wird immer glücklicher mit ihrer eigenen Welt. Warum sie
überhaupt zur Vegetarierin wurde, lag an ihren furchtbaren
Albträumen, welche sie quälten. Um sie loszuwerden, dachte sie sie
müsste aufhören Fleisch zu essen, was nicht funktionierte und so
suchte sie immer mehr Möglichkeiten und schlussendlich kam sie auf
die Idee ein Leben als Pflanze zu leben. Es werden Träume und
Erinnerung aus ihrer Kindheit gezeigt, von denen man schätzen kann
wieso sie überhaupt seelisch unstabil wurde. Sie erinnerte mich ein
bisschen an Rei von
dem Anime Neon
Genesis Evangelion. Dinge,
die für andere wichtig waren wurden für sie überflüssig.
Im zweiten
Teil: Mongolian Mark auf
der Seite
86, Zeilen 4 - 18 wurde
das gut beschrieben:
"The whole situation was undeniably bizarre, yet she displayed an almost total lack of curiosity, and it seemed that this was what enabled her to mantain her composure no matter hat she was faced with. (...) perhaps it was simply that things were happening inside her, terrible things, which no one else could even guess at (...) impossible for her to engage in with everyday life at the same time. If so, she would naturally have no energy left (...) for any meaningful response to all the humdrum muntiae that went on on the surface." ~In-hye's Ehemann
Obwohl
mir zwei von vier Protagonisten, deren Charakter nicht gefallen hat
mussten sie diese Persönlichkeiten haben, um diese Story
auszumachen. Es ist nicht so als hätte die Autorin einen schlechten
Job gemacht diese zwei Leute so zu erschaffen, sondern sie hat eben
einen hervorragenden Job gemacht, diese zwei Ehemänner unsympathisch
zu machen! Wenn Mr. Cheong und In-hye's Ehemann nicht so gewesen
wären, dann wäre die Geschichte nicht so einzigartig geworden wie
sie jetzt ist...
Yeong-hye's
Charakter und ihre Entwicklung von Anfang bis zum Ende der Erzählung
ist sehr interessant.
Mein
Fazit
Han
Kang hat mit diesem Buch das Menschendasein hinterfragt und spannend
erzählt. Es ist ein sehr aussergewöhnliches Buch meiner Meinung
nach und auf jeden Fall lesenswert.
4.5 von 5 Punkten für dieses sonderbare Buch.